In diesen Workshop wurden die Möglichkeiten, Risiken und Problemstellungen diskutiert, die entstehen, wenn mensch aus 2 (oder mehreren) Studios zusammen eine Livesendung produzieren will. Es wurden technische Lösungsvorschläge für die meisten Probleme vorgestellt und im Praxisteil das Programm Scenic erprobt.
Im Groben wurden 2 Szenarien angesprochen: Aktionsradio und gemeinsam gestaltete Programme (z.B. Morgenradio)
Beim Aktionsradio wäre es schön, einzelne Aktionspunkte miteinander vernetzen zu können. Es ist nett auch live mitzukriegen, was an anderen Orten passiert als immer nur in der Korrespondent_innenrolle zu sein. Einfache und hardwarearme Technik wäre hierbei wünschenswert.
Gemeinsame Programmproduktion könnte den „Personalmangel“ kompensieren, der zu bestimmten Zeiten strukturell besteht. Verstreute Einzelpersonen können sich so zusammen tun und sich die Sendevorbereitung aufteilen und wissen, dass sie auf Sendung nicht alleine sind. So könnten Sendeschienen belebt werden, die von Einzelpersonen nicht produziert worden wären. Zudem haben so Exiliander_innen die Möglichkeit wieder mit ihrer alten Redaktion zusammenzuarbeiten und zusammen senden.
Allerdings geht so die soziale Komponente, das sich im Radio treffen und zusammen rumhängen oder Kaffee trinken verloren. Dieses Problem lässt sich leider so ohne weiteres nicht lösen.
Weitere Probleme betreffen vorallem die Kommunikation vor und während der Sendung. Für diese sind aber tools, vorallem übers Internet, vorhanden.
- Kommunikation vor der Sendung:
- Redaktionelle Treffen vor der Sendung: Telefonkonferenzen mit livepads (z.B. typewith.me)
- Entwickeln eines Sendeschemas: livepads (typewith.me), webkalenderandwendungen, wiki
- Kommunikation während der Sendung:
- chat, messanger
- extra audiolink intern: telefon, handy, voip, skype…
- videolink für gestik, nonverbale kommunikation etc.: webcam, skype..
Desweiteren wurde besprochen, wie die Sendesignale zwischen den Studios oder Sendepunkten ausgetauscht werden können. Eine Übersicht findet sich im Handout „workshop-technikmethoden“.
Im Praxisteil wurde die Software Scenic vorgestellt und ausprobiert. Scenic ist ein Telepräsenzsystem für den Einsatz von Liveperformances. Es überträgt Audio, Video und Midi-signale über jedes IP-Netzwerk in Echtzeit, solange die Bandbreite mitspielt.
Scenic ist ein Open-Source-Programm auf Linuxbasis. Dies ist Vorteil und Nachteil zu gleich. Im Praxistest zeigten sich einige technische Hürden wie das Abspielen von mp3 und webvideos auf dem Scenic-Rechner, sowie das Einbinden bestimmter Webcams und Soundkarten. Das Programm kann in der Konfigurierung und debuggen sehr aufwendig sein. Wenn aber alles aufgesetzt und auf Funktionsfähigkeit getestet ist, funktioniert es stabil. Scenic ist sicher nicht die Lösung aller Probleme. Es ist aber ein Tool, welches sich fertig eingerichtet in Radiostudios als sehr nützlich erweisen kann. Hier haben wir noch ein Handout für die Software Scenic für euch.